Wir sind angekommen…
… nach einer Jeepfahrt durch das Wadi Rum werden wir mit heißem Tee und einem freundlichen Lächeln begrüßt. Mohammad ist unser Koch, Kellner und „Mädchen für alles“ im Eco-Camp. Die folgenden beiden Nächte werden wir hier verbringen, in einem Camp aus Beduinenzelten, das zwischen malerischen Sandsteinfelsen eingebettet ist, ca. eine Stunde per Jeep von der nächsten Ortschaft und Straße entfernt.
Ich war gespannt, wie es sich in so einem Camp übernachtet – und bin überrascht vom Komfort. Jedes Beduinenzelt ist mit Teppichen ausgelegt, es gibt einfache Feldbetten mit Bettlaken und Wolldecken. Die sanitären Anlagen sind recht staubig und könnten mal wieder einen Großputz vertragen – aber letztlich sind WCs, Waschbecken und Duschen in der Wüste schon ein echter Luxus. Wir sind uns dessen bewusst und gehen sparsam mit dem kostbaren Nass um. Mohammad versorgt uns sogar mit kalten Getränken (ja, Coca-Cola ist auch in der Wüste erhältlich).
Den restlichen Nachmittag verbringen wir im Schatten der Felsen und beobachten, wie das Licht langsam die Landschaft verändert. Eine Ziegenherde wird auf ihrem abendlichen Heimweg vorbeigetrieben, der Hirte reitet auf einem Esel und winkt uns freundlich zu – Bilder wie aus vergangenen Zeiten.
Das Abendessen bereitet Mohammad auf dem offenen Feuer zu. Fleischspieße, dazu Salate und das im Nahen Osten nicht wegzudenkende Hummus. Das Lagerfeuer wärmt uns auch in der einbrechenden Nacht, denn so heiß es am Tag war, so sehr macht sich nun die Kälte der Wüste bemerkbar.
In der Dunkelheit eröffnet sich über uns ein unendlicher Sternenhimmel, an dem wir uns kaum satt sehen können. Dazu die Stille, die für uns Stadtmenschen fast unheimlich ist. Intensives Erleben der Tageszeiten mit Licht und Dunkelheit, Hitze und Kälte prägen unsere Tage im Wadi Rum und bleiben auch nach der Rückkehr aus Jordanien lange in Erinnerung.
Fakten:
Für Gruppen und Einzelpersonen gibt es verschiedene Möglichkeiten einer Wüstenübernachtung im Wadi Rum. Meist werden Camps am Rand des Wadi Rum genutzt, die mit PKW oder Bus erreichbar sind. Diese Camps sind in der Regel groß genug um mehrere Gruppen zu beherbergen. Andere Beduinencamps liegen weiter in der Wüste, die Anfahrt erfolgt mit Jeeps. Hier wird in der Regel nur eine Gruppe alleine untergebracht. In beiden Fällen sind die Camps mit Beduinenzelten inkl. Betten und Decken ausgestattet, es stehen einfache sanitäre Anlagen zur Verfügung (WC, Waschgelegenheit, evt. einfache Duschen). Für Gruppen, die es noch ursprünglicher mögen, können auch Übernachtungen im eigenen Schlafsack mitten in der Wüste organisiert werden.