Pfarrer Hermann Kuntz, über Jahrzehnte Reiseleiter, Gruppenverantwortlicher und Mitglied im Trägerverein von Biblische Reisen, feierte in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag. Aus diesem Anlass versammelten sich nicht nur Familie und Freunde, sondern auch seine „Reisegemeinde“. Sein Sohn, Andreas F. Kuntz, berichtet:
Einer der Gäste benannte als eine der Grundlinien des Engagements von Hermann Kuntz „die herausfordernde Konfrontation mit dem Evangelium“ und das Lernen auf Reisen am Beispiel Türkei und Ukraine: „Begegnung und Verständigung, das war die Motivation, den landeskirchlich angestoßenen Prozess zur Verständigung und Versöhnung mit den Völkern der Sowjetunion mit hohem Engagement aufzugreifen und voranzutreiben bis hin zur heutigen Aktion ‚Hoffnung für Osteuropa‘.“
Eine langjährige Religionslehrerin erinnerte an die Lehrertagungen mit der englischen Partnerkirche United Reform Church und Reisen in die Länder der Bibel: „Du knüpftest Kontakte mit Juden und Palästinensern – davon profitierten auch wir. … Feindbilder überwinden, das war dein Ziel. … Wir konnten durch dich eine vorbildliche Friedensarbeit genießen.“
So wurde auf dem „lehrreichen Geburtstagsfest“ deutlich, wie Reisen bilden kann – auch „virtuelles Reisen im Klassenzimmer“, wie Hermann Kuntz es durch Diavorträge pflegte. Er selbst fasste seine Vision wie folgt zusammen: „Die Taufe ist ein offenes Tor zur Begegnung mit Menschen auf der ganzen Welt. Offene Gespräche sind möglich, weil wir ja auf gemeinsamem Boden stehen und gehen. Das galt und gilt auch gerade für Christinnen und Christen in der ehemaligen DDR und in Nahost. Begegnungen mit Christen, die als Minderheiten leben, liegen mir besonders am Herzen. Wir vergessen manchmal diese Chance zum Dialog, wenn wir auf Reisen sind.“