Eine Gruppenreise nach Israel und Palästina in dieser Zeit – geht das denn?

Wanderung bei Battir

Wanderung bei Battir

Als Rückmeldung zur Gruppenreise nach Israel und Palästina im Oktober/November 2014 hat uns Frau Dr. Zwingenberger vom Bibelforum Haus Ohrbeck diesen Reisebericht zukommen lassen:
„Eine Gruppenreise nach Israel und Palästina in dieser Zeit – geht das denn? Ja, es geht gut!

Vom 27. Oktober bis zum 6. November 2014 haben wir reich gefüllte Tage in der Negev-Wüste, im Westjordanland, in Galiläa und in Jerusalem verbracht. Bei dieser Reise „am Rande der üblichen Pilger- und Touristenwege“ konnten wir viele Orte als einzige Besucher genießen. Aber das Land ist keineswegs leergefegt; die Hotels sind gut gefüllt; die Gesprächspartner waren dankbar, dass wir ihnen auch in schwierigen Zeiten die Treue halten. Der Negev und der See Gennesaret sind die Regionen, wo man sich fragt, warum man sich je Gedanken gemacht hat, in diese Gegend zu reisen. Hier entfalten die biblischen Landschaften ihre Faszination und der Alltag der Menschen scheint geradezu ungerührt von allen gesellschaftlichen und politischen Fragen zu verlaufen. Im Westjordanland haben wir erlebt, dass das Bild erst vollständig wird, wenn man das „ganze Land“ – Israel und Palästina – bereist. Checkpoints, Siedlungen, die Mauer und die Niedergeschlagenheit der Gesprächspartner lassen hier spürbar werden, vor welchen Herausforderungen die Gesellschaften stehen. In Jerusalem haben wir wegen akuter Unruhen auf den Besuch der sogenannten Davidsstadt und des Haram es-Scharif / Tempelbergs verzichtet, doch Dank der umsichtigen Koordination von Guide und Busfahrer waren die Teilnehmenden vor allem beeindruckt, wie leicht sich ein Alternativprogramm entwickeln ließ.

Eine Reise nach Israel und Palästina in dieser Zeit ist keine Reise, bei der man politische und gesellschaftliche Fragen von sich fernhalten kann. Aber es ist auch keine Reise, bei der man sich Sorgen um die Sicherheit der Gruppe machen müsste. Es ist eine Reise, bei der man inmitten der Lebensrealität von Israelis und Palästinensern „ihre“ biblischen Orte, Landschaften und Gedächtnisstätten besucht – und damit vielleicht eine „biblische“ Reise im besten Sinn, weil biblische Geschichten immer mit der Lebensrealität der Menschen zu tun haben.“

Dr. Uta Zwingenberger, Bibelforum Haus Ohrbeck

Ramonkrater

Ramonkrater

Bauhaus in Tel Aviv

Bauhaus in Tel Aviv

1 Kommentare

  1. Ich habe auch im Oktober 2014 an einer Reise teilgenommen, die von Biblische Reisen in Zusammenarbeit mit der TAZ (die Tageszeitung) organisiert wurde. Diese Reise hatte eher einen politischen als einen religiösen Hintergrund. Wir waren ausschließlich im besetzten Westjordanland sowie in Jerusalem unterwegs und haben uns trotzdem sicher gefühlt. Die Reiseführer und Gesprächspartner kennen sich vor Ort sehr gut aus, und wissen welche Orte evtl. zu meiden sind. Für die Menschen vor Ort ist es sehr wichtig, dass Besucher weiterhin nach Israel/Palästina reisen. Auf meinem Blog: http://bettinalouis.de/category/reisen/tazreise2014/ habe ich ausführlich über unsere Reise berichtet.

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