Biblische Studienreisen sind heute vergleichsweise einfach. Vor 100 Jahren war das noch nicht so. Und dennoch gab es sie. Das „Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes“ bot sie an. In sogenannten „Lehrkursen“ führte dessen Leiter Gustaf Dalman jährlich etwa acht Theologen durch das Land. Auf diesen Reisen entstanden Tausende von Bildern. Die meisten von ihnen befinden sich heute im Gustaf-Dalman-Institut der Universität Greifwald, das von den Professoren Christfried Böttrich (NT) und Stefan Beyerle (AT) geleitet wird. Endlich werden nun diese Bilder für eine breitere Öffentlichkeit erschlossen – im Internet und in einer Wanderausstellung, die nun zunächst im Dom von Greifswald gezeigt wird.
Kustodin Dr. Karin Berkemann hat bei der Vorbereitung der Ausstellung auch Studierende mit einbezogen – inklusive ihrer Statements zur Frage, was denn diese Bilder mit ihnen zu tun haben (Was bedeutet Reisen für mich? Was vermisse ich in der Fremde?). Die Studierenden sind so fasziniert, dass sie während der Ausstellung wöchentlich zur orientalischen Nacht in den Dom einladen.
Auch weitere Fragen werden bei der Präsentation mit einbezogen: Wie reiste man? Wie war das Verhältnis zu den Einheimischen? Was sah man? Was hielt man fest? Und das Mindeste, was man nach einem Besuch der Ausstellung möchte, ist: Mehr Bilder sehen. Auch das ist auf der Internet-Seite des Instituts möglich. Und wer selbst nach Jerusalem reist, kann das heutige Institutsgebäude auf dem Ölberg mit weiteren Teilen der Sammlung Gustaf Dalmans besuchen. Es lohnt sich!