Mallorca – Insel der Stille

Mit diesem Titel im Gepäck fliege ich nach Mallorca.

Mallorca – El Arenal, Ballermann, Kegelclubs, Sangria aus Eimern, Jürgen Drews

Wo soll da Stille sein?

Roter Blitz

Roter Blitz

Unsere Reise beginnt mit einer Fahrt im „Roten Blitz“ von Palma de Mallorca mit 30 km/h nach Soller. Roter Blitz heißt der Zug, weil das Dach in der Sonne rot glänzt und Blitz, weil er im Verhältnis zu den vorherigen Gegebenheiten wirklich wie ein Blitz zwischen Soller und Palma de Mallorca hin- und hergefahren ist. Die Fahrt ist absolut entspannt, totale Ruhe, nur der Regen prasselt an die Fenster. Wir fahren durch eine schöne Landschaft mit Mandel-, Oliven- und Orangebäumen, alles im Überfluss. Soller empfängt uns mit freundlichem Wetter und wir besuchen die Kirche St. Bartholomäus und schlendern anschließend durch die schöne Stadt. Die Rückfahrt erfolgt über den zauberhaften Künstlerort Deja.

Die Blavets - Die Blauen

Die Blavets – Die Blauen

Auch der nächste Tag bringt uns Regen. Die Stimmung lassen wir uns nicht verderben und fahren Richtung Kloster Lluc. Unterwegs machen wir einen Stopp bei der Ölmühle in Caimari, probieren Olivenöl in verschiedenen Varianten und lassen uns zu Einkäufen verführen. Vom Öl über Salz, Seife, Bodylotion, bis hin zur Leberwurst. Dann geht es weiter zum Kloster. Hier erwartet uns der Schülerchor, die „Blavets“, die Blauen. Es ist ein gemischter Chor. Von Montag bis Freitag singen die Schüler immer um 13.15 Uhr.

Heute steht der Besuch von Valdemossa an. Ich weiß genau, wie sich George Sand gefühlt haben muss, als sie das Buch „Ein Winter auf Mallorca“ geschrieben hat. Auf dem Weg zur höchstgelegenen Stadt der Insel schneit es und unser Busfahrer ist total verblüfft. Er hat sowas noch nie gesehen! Wir kommen gut an und die Fahrt hat sich wirklich gelohnt. Das Kloster ist absolut sehenswert, wir sehen die drei Kammern, in denen George Sand und Frederic Chopin einen Winter verbracht haben. Wir erfahren auch, dass George Sand den Mallorquinern nicht geheuer war. Sie hat als Frau Hosen getragen und Zigarren geraucht, dann auch noch mit einem Mann zusammen gelebt, mit dem sie nicht verheiratet war. Für damalige Verhältnisse schon sehr ungewöhnlich. Es findet täglich ein kleines Klavierkonzert mit Stücken von Chopin statt; hier lohnt es sich auf jeden Fall darauf zu warten. Während man wartet, sollte man das Cafe aufsuchen und eine heiße Schokolade trinken, sowie die Spezialität in Valdemossa, eine boca de patatas, essen.

Palma de Mallorca – heute steht die Hauptstadt in unserem Programm.

Petruskapelle

Petruskapelle

Wir beginnen den Tag mit dem Besuch der Kathedrale La Seu, der Hauptsehenswürdigkeit in Palma. Dieser Besuch ist ein Muss, wenn man Mallorca besucht. Sehenswert ist vor allem der von Gaudi gestaltete Baldachin in der Königskapelle. Mich selbst hat die vom mallorquinischen Künster Miguel Barcelo gestaltete Petruskapelle zutiefst beeindruckt. Eine sehr ungewöhnlich gestaltete Seitenkapelle. Die Kathedrale ist wirklich sehr außergewöhnlich und es gibt noch eine weitere Besonderheit, die wir allerdings nicht sehen konnten, weil wir am falschen Tag dort waren. Am 11.11. und, laut unserer Reiseleiterin, am 02.02., werden bei Sonnenschein die gegenüber liegenden Fenster in der Königskapelle so bestrahlt, dass es aussieht wie eine liegende Acht. Wir gehen zu Fuß weiter zu den Arabischen Bädern, besichtigen die Basilica den Sant Francesco und bewundern die sehr schönen Innenhöfe in den kleinen Gassen. Unsere Reiseleiterin sorgt auch für unser leibliches Wohl und führt uns zum Café Ca’n Joan de S’aigo, das berühmt ist für die heiße Schokolade und für eine weitere mallorquinische Spezialität für zwischendurch, die Ensaimadas. Danach fahren wir nach Cala Major und besuchen das Atelier und das Museum der Miro Stiftung. Im Atelier sieht es wirklich so aus, als käme der Künstler jeden Moment zurück – es wurde nichts verändert. Das Museum zeigt bekannte Bilder von Miro sowie zwei unbekannte Bilder, die im Familienbesitz sind und noch nicht ausgestellt wurden. Die Gruppe ist sich einig, dass wir heute noch zum Ballermann gehen. Noch sind nicht viele Kneipen geöffnet, wir haben jedoch ein Lokal gefunden und ich kann sagen, dass es schon ein gewöhnungsbedürftiges Flair hatte.

Der letzte Tag beginnt und das Wetter ist heute so, wie wir es die ganze Woche gerne gehabt hätten – die Sonne scheint! Wir fahren mit dem Bus nach Santa Ponsa zum Wochenmarkt und können auch hier den angebotenen typisch mallorquinischen Köstlichkeiten wie Schinken, Käse, Salami und dem Kräuterlikör Hjerbas nicht widerstehen – wir kaufen ein! Da wir das schöne Wetter wirklich ausgiebig genießen wollen, machen wir einen Spaziergang von ca. 1 ½ Stunden zurück zum Hotel. Dort werden wir um 17.30 Uhr abgeholt und zum Flughafen gefahren.

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