1. Tag: Ankunft in Israel – für die meisten von uns ist es absolutes „Neuland“
.
.
….
2.Tag: Galiläa: Lavi – See Gennesaret
Wir beginnen den Tag mit einer Busfahrt nach Arbel, zum Kibbutz Lavi. Dort führt uns Henry Stern durch den Kibbutz und gibt uns einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte und das heutige Leben in einer Kibbutz-Gemeinschaft.
.
.
.
Danach steht unsere erste Wanderung auf dem Programm – die Wanderung über die Hörner von Hittin zum Drusenheiligentum Neb Shu’eib. Insgesamt sind wir 18 Wanderer, die – im Gänsemarsch – von Heidi, unsere israelische Reiseleiterin, Berg auf und ab zum – für Drusen wichtigen heiligen Platz – dem Neb Shu’eib geführt werden. Nachdem die Schuhe ausgezogen, die Schultern und Köpfe bedeckt sind, dürfen wir in den Kuppelbau. Aus der Ferne dürfen wir einen Blick auf das Heiligtum, Grab des Jethro (Schwiegervater Moses), werfen. Nach unserer Rückkehr erwartet uns auf dem Parkplatz unser Busfahrer Selim mit einem tollen Picknick.
Zu Fuß marschieren wir weiter, über einen Abschnitt des sog. „Jesus Trails“, der Nazaret mit den Stätten am Ufer des See Gennesaret verbindet, ins Taubental hinab. Genießen die Ausblicke auf den See und freuen uns nach 2 Stunden verschwitzt im Wadi Hammam den Bus wieder zusehen, der uns zum Hotel bringt.
..
3. Tag: Golanhöhen und See Gennesaret
Nach einem ausgiebigen Frühstück bringt uns der Bus, samt Gepäck, über die Höhen des Golan zur Kreuzfahrerburg Nimrod, dem Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung. Der Weg führt uns hinunter nach Banjas, dem einstigen Caesara Philippi. Durch den Nationalpark wandern wir, bei grosser Hitze, durch eine herrliche Landschaft zur Quelle des Banjas mit Wasserfall, der für Erfrischung sorgt. Leider ist der Aufenthalt viel zu kurz.
Zurück am See Gennesaret erwartet uns das Mittagessen: der Petrusfisch.
Nach der verdienten Mittagspause, geht es weiter zur Kirche der Seligpreisungen. Vom Garten aus hat man einen herrlichem Blick über den See Gennesaret.
Ein Spaziergang bringt uns hinab nach Tabgha, der traditionellen Stätte der Brotvermehrung.
Hier nimmt uns der Bus auf und bringt uns nach Jericho zum Hotel. Leider darf Heidi, unsere israelische Reiseleiterin, hier nicht mit uns übernachten. Die Gesetzte verbieten es Israelis in Jericho zu übernachten. Morgen werden wir sie wieder treffen.
4. Tag: Wasser in der Wüste
Gut gestärkt vom Frühstückbuffet holen wir Heidi an ihrem Quartier ab und fahren nach Masada, der Felsenfeste des Herodes. Wir steigen über den Schlangenpfad hinauf zur Festung. Der Weg führt in Serpentinen nach oben, diese geben dem Weg auch den Namen ‚Schlangenpfad‘. Alternativ zum „Fußmarsch“ gibt es eine Seilbahn. Wir wandern nach oben und treffen auf viele Schulklassen, die einen Ausflug hierher machen. Viele der Mädchen fragen uns, woher wir kommen und freuen sich, dass eine oder andere deutsche bzw. englische Wort an uns zu testen. Wir besichtigen Badeanlagen, Paläste, Vorratskammern und die Reste der byzantinischen Kapelle und genießen einen tollen Rundumblick.
Für den Rückweg haben wir die Qual der Wahl: laufen oder die Seilbahn. Die Gruppe teilt sich auf und trifft sich im Tal zur Busfahrt entlang des Toden Meer nach En Gedi. In En Gedi angekommen wird gemeinsam mit unserem Busfahrer das Picknick vorbereitet und genossen.
Gestärkt geht es im Wadi Arngot zur Wanderung zum Wasserfall. Durch das teilweise ausgetrocknete Flussbett, balancierend auf Steinen, Baumstämmen und Wurzeln, geht es in Richtung Wasserfall. Immer wieder treffen wir auf kleinere und größere Seen. Hier stimmt der Satz: wo es Wasser gibt, ist Leben. Es grünt und blüht. Über schmale Steinsimse hangeln wir uns, überwinden rutschige Steine und Felsen, bekommen nasse Füße und erreichen schließlich den Wasserfall.
Zurück am Ausgangspunkt nimmt uns der Bus wieder auf und es geht zum Baden ans Tote Meer. Schlammpackung oder sich einfach nur ins Wasser legen und treiben lassen. Ein Bad im Toten Meer soll eine Art Verjüngungskur sein. Gut gelaunt fährt uns Selim zum Hotel in Jericho zurück – leider wieder ohne Heidi.
5. Tag: Wüste Juda – Wadi Qelt
Heute heißt es wieder die Koffer gepackt vor die Zimmertüre stellen. Selim sorgt dafür, dass alles Gepäck auch im Bus untergebracht ist, damit es am Abend keine bösen Überraschungen gibt. Durch Jericho geht es zur Taufstelle Jesus am Jordan. Wir haben Glück und treffen auf eine Pilgergruppe, die an der Taufstelle die Taufe vollzieht bzw. auffrischt. Hier sind sich Israel und Jordanien ganz nah. Die Grenze verläuft durch den Fluss. Heute soll die Wanderung durch das Wadi Qelt führen, zur Zeit Jesu der Verbindungsweg zwischen Jerusalem und Jericho. Unterwegs nehmen wir Heidi mitsamt Gepäck wieder in unsere Mitte. Der Bus bringt uns zum Ausgangspunkt: Wadi Qelt. Die Wüstenwanderung führt entlang des Wasserkanals auf dem nördlichen Höhenweg zum Georgskloster. Unterwegs treffen wir auf Nomaden, die uns Tücher, Gürtel und Armbänder zum Kauf anbieten. Sie freuen sich über jede/n Kunden/in.
In der Wüste ist Wasser sehr kostbar, an manchen Stellen „bedankt“ sich die Natur dafür mit blühenden Blumen, Bäumen und Büschen, die Früchte tragen. Undichte Stellen an der Wasserleitung bzw. Überläufe verzieren die Steinwände mit Moosen und kleinen Blüten. Unterwegs treffen wir auf Herden von Ziegen und Schafen. Hunde liegen auf Felsvorsprünge und haben alles im Blick. In einer Höhle sitzen Hirten, die mit ihren Tieren im Schatten rasten. Kurz vor unserem Ziel, das Georgskloster ist schon in Sicht, treffen wir auf 2 Wanderer, einer von ihnen Matthias, ist aus Österreich und arbeitet für ein Jahr im Österreichischen Hospiz in Jerusalem. Er würde sich sehr freuen, wenn wir ihn dort besuchen würden. Mal sehen ob es klappt.
Wir wandern hinab auf den Weg, der zum Georgskloster führt. Unten angekommen erwarten uns junge Nomaden mit ihren Eseln. Sie bieten ihre Dienste an, statt zu Fuß auf dem Rücken der Tiere nach oben zu reiten. Wir lehnen dankend ab und gehen zu Fuß weiter. An der Türe angekommen, müssen wir erfahren, dass sich die Öffnungszeiten geändert haben und wir nur ganz kurz in das Innere schauen dürfen. Die Mönche, soweit wir sehen können sind sie noch zu Dritt, wollten ihr Mittagsgebet pünktlich beginnen und sich nicht durch uns stören lassen. Nach kurzer Pause marschieren wir wieder ins Tal zurück und steigen auf der anderen Seite wieder hinauf. Dort erwartet uns der Bus. Aber hier warten bereits Nomaden, die kleine Verkaufsstände aufgebaut haben. Neben frisch gepressten Säften bieten sie wieder ihre ‚Lederwaren‘ und Schmuck an. Glücklich und verschwitzt sitzen wir im Bus, der uns durch die Wüste Juda nach Jerusalem bringt.
Ein Stopp auf dem Ölberg bietet uns einen fantastischen Blick auf die heilige Stadt. Wir liefern kurz unser Gepäck im Hotel ab und besuchen dann die Klagemauer. Heute ist Freitag und wir können die Vorbereitungen auf den Sabbat beobachten. Es treffen die unterschiedlichen Glaubensgruppen ein und nach Sonnenuntergang beginnt der Feiertag mit Gebeten und Tänzen. Frauen und Männer feiern getrennt von einander. Heute müssen wir uns von unserem Busfahrer Selim verabschieden – wir werden seine Picknicks vermissen!
6. Tag: Jerusalem zu Fuß mit Heidi
Wir wandern mit Heidi auf der Stadtmauer von Jerusalem und steigen ab in die Via Dolorosa. Spazieren an einigen Stationen des Leidensweges Jesu vorbei. Dann geht’s zu einer Pause ins Österreichische Hospiz, bei der wir hoffen, Matthias zu treffen. Er ist da, hat allerdings keine Zeit für uns – es ist Mittagszeit und damit Hochbetrieb. Schade… Gut gestärkt besuchen wir die Grabeskirche und das Armenische Viertel.
7. Tag: Jerusalem zu Fuß mit Heidi
Mit dem Taxi geht es auf den Ölberg. Über die heilige Städte Dominus flevit, vorbei an jüdischen und christlichen Friedhöfen geht es hinab nach Getsemani. Am Beginn des Kidrontal auf dem Weg zum Fuß der Alten Davidsstadt werden wir von zwei jungen Männern zu Tee mit Musik eingeladen.
Angekommen in der Alten Davidsstadt tauschen wir Wanderschuhe gegen Sandalen bzw. Wasserschuhe und steigen hinab in den wasserführenden Hiskijatunnel. Ausgestattet mit Taschenlampen und Wechselkleidung wandern wir durch das Tunnelsystem. Teilweise reicht das Wasser bis zu den Knien. Es ist ein schönes Gefühl, nach diesem Abenteuer die Sonne wieder zu sehen und wieder in der Davidstadt zu sein. Vom Hinnontal geht es hinauf zur Oberstadt. Wieder zurück nimmt uns der Bus mitsamt Gepäck auf und bringt uns nach Rahmat Rahel.
.
.
.
8. Tag: Alttestamentliche Landschaft
Mit neuem Busfahrer und ohne Heidi geht es in die Region Betlehem nach Battir. Wir wandern mit Ibrahim (unser Guide in Betlehem) entlang am Jahrtausende alten Bewässerungssystem, das die Felder mit dem nötigen Wasser noch immer versorgt. Die Olivenbäume stehen in voller Blüte.
.
Nach ca. 2 Stunden nimmt uns der Bus wieder auf und bringt uns zur palästinensischen Begegnungsstätte „Tent of Nations“. Bei Tee erfahren wir von Daoud Nassar, dass die Familie, obwohl sie eine Besitzurkunde für das Land vorlegen kann, sich gegen Enteignungspläne wehren muss. Das Projekt genießt internationalen Respekt. Nach kleiner Mittagsrast besuchen wir die Grotten des Hirtenfeldes und die Geburtskirche. Die Mauer und den Checkpoint hinter uns, erreichen wir unser Hotel.
9. Tag: Jerusalem – Jad Vashem und Tel Aviv
Mit Heidi geht es heute in die Gedächtnisstätte für die Opfer den Nationalsozialismus Jad Vashem. Der Gang durch die Gedenkstätte wird uns noch einige Zeit begleiten. Wir alle sind nachdenklich und versuchen, das Gesehene zu verarbeiten.
.
Wir fahren weiter zur Jerusalemer Neustadt und besuchen hier den Basar Mechane Yehuda. Das Angebot an Gewürzen, Obst, Fisch und Restaurants ist riesig. Ein kleiner Stadtrundgang schließt das Entspannungs-Programm ab. Weiterfahrt nach Tel Aviv. Nach Bezug des Hotels bringt uns der Bus nach Jaffa. Von hier spazieren wir und Heidi durch malerische Gassen, den Hafen von Jaffa zurück in Richtung Tel Aviv durch das Bauhaus Zentrum. Da heute Dienstag ist und dies als guter Tag zum Heiraten gilt, treffen wir unterwegs sehr viele Brautpaare beim Fotoshooting. Den Rest der Strecke bringt uns der Bus zum Hotel.
10. Tag: Abschied von Israel
Vor dem Frühstück heißt es Koffer packen und Abschied nehmen von einem tollen Land, das sehr viel zu bieten hat. Zuerst gibt es aber noch ein letztes Frühstück und zu einem Bummel am Strand reicht es vor der Fahrt zum Flughafen auch noch. Schade, wir wären gerne noch geblieben. Uns bleibt nur noch Danke zu sagen bei Heidi, unserer israelischen Reiseleiterin, Ibrahim in Betlehem und natürlich den beiden Busfahrern, besonders Selim für seine schönen Picknicks und seine stets gute Laune!