Seit kurzem gibt es bei Biblische Reisen ein neues „Produkt“: Unter der Marke „Reisen mit Leib und Seele“ organisieren wir Kurzreisen, bei denen kulinarische und/oder musikalische Genüsse eine wesentliche Rolle spielen. Unsere erste Reisegruppe war Ende Mai in Franken unterwegs, und so berichtet Dr. Ludger Feldmann von einer gelungenen Reise:
„Vom 28. bis 30. Mai trafen sich die Teilnehmer mit ihrem Reiseleiter Ludger Feldmann in Bamberg, um die fränkische Landschaft, Kultur und Lebensart kennenzulernen. Der älteste Teilnehmer war 88 Jahre, der jüngste 33 Jahre alt. Das Hotel Residenzschloss am Rand der Altstadt direkt unter dem Kloster Michaelsberg lag so günstig, dass ein abendlicher Spaziergang in die Bamberger Altstadt möglich war.
Nachdem sich die Reisegruppe untereinander bekannt gemacht hatte, konnte nach einer ruhigen Nacht das Besichtigungsprogramm beginnen. Die Fränkische Schweiz mit ihren Felsen, Tälern und Schlössern stand auf dem Programm. Nach einer herrlichen Fahrt durch sanfte Täler vorbei an schroffen Felsen ging es zunächst in die Teufelshöhle bei Pottenstein. Neben eindrucksvollen Tropfsteinformationen war es auch ein Erlebnis, durch enge und teils sehr niedrige Gänge zu laufen. Alle Teilnehmer bewältigten die 407 Stufen in der Höhle. Während es in der Höhle nur 9° C warm war, empfingen uns am Ausgang wieder der strahlende Sonnenschein und die laue Mailuft.
In Pottenstein ging es dann weiter auf den Spuren der Heiligen Elisabeth. Mit Blick auf die Burg hoch über dem Ort, in der die Heilige Elisabeth 1228 mehrere Monate als Gast ihres Onkels, dem Bischof von Bamberg, im Exil weilte, wurden im Ort die Kirche des Heiligen Bartholomäus und der Heiligen Kunigunde sowie der Gemeindebackofen und andere historische Gebäude besichtigt.
Nach einem Besuch im Fränkische Schweiz-Museum zur Geschichte der Umgebung, aber auch der Juden, die in dem als Judenhof bezeichneten Viertel unterhalb senkrechter Felsnadeln wohnten, ging es nach Zeil am Main zur Weinprobe. Der Frankenwein, der typischerweise in Bocksbeuteln gelagert wird, ist eine der weltbekannten Spezialitäten Frankens, die auf dieser Reise auch Thema waren.
Der nächste Tag stand im Zeichen des oberfränkischen „Gottesgarten“, der Landschaft am Obermain mit dem Berg der Franken, dem Staffelberg, Vierzehnheiligen und Kloster und Schloss Banz. Der Himmel meinte es wieder gut mit uns. Nach einem immer steiler werdenden Aufstieg auf den Staffelberg, der immer wieder durch herrliche Aussichten belohnt wurde, bot sich vom 539 m hohen Gipfel ein grandioser Ausblick auf das obere Maintal. Hier oben sang der Reiseleiter das Gedicht von Viktor von Scheffel über das Aussterben der Dinosaurier „Es rauscht in den Schachtelhalmen, verdächtig leuchtet das Meer, da schwimmt mit Tränen im Auge, ein Ichthyosaurus daher…“ Anschließend konnte sich die Reisegruppe in der Staffelbergklause stärken. Vierzehnheiligen, die Wallfahrtskirche, die den vierzehn Nothelfern geweiht ist, ist eines der bedeutendsten Rokokobauten aus den Händen des berühmten Baumeisters Baltasar Neumann. Hier wurde ein Orgelkonzert besucht, das neben der Königin der Musikinstrumente auch von einer Sängerin mitgestaltet wurde.
In Kloster Banz stand als letztes noch das Museum auf dem Programm. Neben einer geologischen Sammlung zeigt es auch ein Kuriositätenkabinett, welches Herzog Maximilian in Bayern bei einer Orientreise 1838 zusammengetragen hat: neben ausgestopften Tieren – u.a. ein 4 m langes Nilkrokodil – enthält die Sammlung auch eine Original-Mumie aus Ägypten.
Der Tag endete mit einem „Genusserlebnis“ der besonderen Art: eine Bierprobe in Bamberg beim „Schlenkerla“. Neben verschiedenen Rauchbiersorten gab es als Hauptgang die „Bamberger Zwiebel“, eine Spezialität der Stadt, mit Hackfleisch gefüllte Gemüsezwiebel, garniert mit gebratenem Speck.
Am Samstagmorgen ging es zu Fuß vom Hotel zu einer ausgiebigen Stadtbesichtigung. Die Gästeführerin Sabine, unverkennbar mit orangem Hut, zeigte uns die wichtigsten Gebäude im UNESCO-Weltkulturerbe Bamberg: Altes Rathaus, Obere und Untere Brücke, das Fischerviertel am linken Regnitzarm, „Klein-Venedig“ genannt, die untere Pfarre St. Martin und natürlich den Dom mit dem berühmten Bamberger Reiter, der bis heute keiner historischen Person zugeordnet werden kann. Bewundernswert auch das Grabmal für die Bistumsgründer Heinrich II. und Kunigunde, das von Tillmann Riemenschneider in Kalkstein angefertigt wurde.
Nachmittags gab es eine spezielle Führung zum Thema Gärtnerstadt. In einer Kräutergärtnerei im Bamberger Stadtviertel Gärtnerstadt konnten viele verschiedene Kräuter und Heilpflanzen bewundert werden, unter anderem auch der Anbau von Süßholz. Danach ging es noch durch das Stadtviertel vorbei an steinernen Bildstöcken und schmalen langen Feldern, die für den Gemüseanbau intensiv genutzt werden.
Mit Leib und Seele Franken entdecken, so war das Thema. Und so gab es für alle Sinne etwas zu genießen, für die Augen (Kunst, Kultur und Landschaft), die Ohren (Orgelmusik und viele Erläuterungen neben Gesang durch den Reiseleiter), den Gaumen (fränkische Küche, fränkische Weine und fränkische Biere) und für das Gemüt mit vielen Kleinodien wie der Judenhof in Tücherfeld, Pottenstein, Vierzehnheiligen und andere. In drei Tagen konnten so die wichtigsten Stätten in Oberfranken rund um und in Bamberg besucht werden. Die Reise machte Appetit auf mehr. Und so schmiedeten die Gäste bereits Pläne für das nächste Jahr, wenn es wieder heißen wird: Reisen mit Leib und Seele – unterwegs mit Biblische Reisen.“