… das stelle ich jedes Mal wieder fest. Nachdem ich schon seit 10 Jahren nach Madeira komme, entdecke ich immer wieder Unbekanntes.
Die Insel ist ein Gebiet, das bei mir keinerlei Ermüdungserscheinung zeigt. Ganz im Gegenteil, je öfter ich dort war, desto eher entsteht der Wunsch wieder zurückzukommen.
Es ist kaum zu glauben, auf welch kleinem Raum sich so viel Natur in unterschiedlichster Ausprägung und die damit verbundenen unzähligen Wandermöglichkeiten finden. Vom Hochgebirge – immerhin ist der höchste Berg der Insel, der Pico Ruivo 1862 m hoch – bis zu den Wanderungen entlang der für die Insel typischen Wasserkanälen, den sogenannten Levadas. Weit weg von jeglicher Zivilisation kann man die Wege auch völlig alleine erleben, denn es gibt Routen, die nicht von Touristengruppen überlaufen sind. Manchmal kann es dort recht abenteuerlich zugehen, taucht dann plötzlich auf dem Weg ein Tunnel auf, durch den man sich mehr schlecht als recht zwängen muss. Deshalb sollte bei den Touren eine Taschenlampe nie fehlen, ebenso wie ein gutes Vesper, denn Einkehrmöglichkeiten sind rar bzw. erst am Ende der Touren vorhanden. Wer nicht wandern möchte, kommt auch beim Besuch der zahlreichen exotischen Gärten in den Genuss, die Vielfalt der Pflanzenwelt zu erkunden. Außerdem ist die Hauptstadt Funchal quirlig und facettenreich, und wer absolut keine Lust auf Natur hat, kann dort wunderbar Café trinken, Museen besuchen oder einfach nur shoppen.
Nicht versäumen sollte man den Fünf-Uhr-Tee im traditionellen Hotel Reid’s. In gediegener Bekleidung – denn die ist Pflicht – sitzt man auf der großen Terrasse und lässt den Blick auf den üppigen Hotelgarten und den nahe gelegenen Hafen von Funchal schweifen. Zum Darjeeling Tee werden kleine appetitliche Häppchen auf silbernen Etageren gereicht. Bedient wird man von Kellnern im Frack, im Hintergrund spielt ein dem Dinner for One entstiegener älterer Herr leise Hintergrundmusik auf dem Piano. Das Ganze versprüht den Charme und die Patina vergangener Zeiten, in denen sich Prominente wie Winston Churchill oder George Bernhard Shaw dort trafen.Wer Madeira als Sonnenanbeter aufsucht wird enttäuscht, denn es gibt keinerlei Sandstrände. Dafür gibt es einige Naturschwimmbäder, die in die Felsen eingebaut wurden und vom Meerwasser gespeist werden.
Eine absolut sehenswerte Region, in der man auf kleinstem Raum Natur, modernes Stadtleben, Nostalgie und selbst Badespaß erleben kann.
Ich für meinen Teil werde bald wieder aufbrechen auf meine Lieblingsinsel.