(Engelsflügel – ein Felsen in der Nabatäerstadt Petra, Jordanien)
Mich trugen Flügel aus der alten Stadt
aus unbegreiflichen Vergangenheiten
in neue, stille, ungeahnte Weiten,
die nie zuvor mein Fuß betreten hat.
Es war nur ein Moment. Und doch genug,
dass meine Seele sich von mir entfernte
und durch den Tag in unendlich besternte
Nacht in der Wüste all mein Träumen trug.
Von diesem Felsen bleibt nur dieses Bild –
auf dem Papier, zugleich tief in mir drinnen.
Was einmal unsre Spur berührte, gilt,
und es wird Teil von allen unsren Sinnen.
Ich trage Flügel aus der alten Stadt
und werde sie für alle Zeiten tragen
und sehe mich an neuen Bildern satt
in einer Welt mit vielen bunten Tagen.
Gastautor Pastor Ulrich Tietze hat von seiner Gruppenreise nach Jordanien dieses beeindruckende Gedicht mitgebracht und ist zur Zeit in der tunesischen Sahara unterwegs.