60 Jahre Biblische Reisen – das Jahr 2020

2020 – „Rien ne va plus!“
Dieses denkwürdige Jahr startet für Biblische Reisen hervorragend. Die Vorausbuchungen lassen auf ein Rekordergebnis hoffen und seit Februar sind bereits zahlreiche Gruppen, vor allem im Heiligen Land, unterwegs. Im Januar 2020 werden allerdings die ersten Corona-Fälle in China bekannt. Ab Februar beginnen die ersten internationalen Pandemie-Maßnahmen in Form von vereinzelten Reiseeinschränkungen. Spätestens mit den ersten Todesfällen in Frankreich und Italien und der Abriegelung norditalienischer Provinzen Mitte/Ende Februar ist auch Europa stark betroffen. Am 2. März gibt es die ersten offiziellen Restriktionen für Einreisende nach Deutschland, u.a. aus China, dem Iran und Italien. Ein wichtiges Signal für die Reisebranche ist die kurzfristige Absage der weltweit größten Touristikmesse ITB in Berlin, die Anfang März hätte stattfinden sollen. Am 4. März wird bekannt, dass u.a. für Israel ein Einreisestopp in Kraft treten wird. Die letzten Flüge von Tel Aviv sollen am 8. März stattfinden, so dass mehrere Gruppenreisen in Israel abgebrochen und die Teilnehmer*innen ausgeflogen werden müssen. Nicht wenige unserer Gäste sind höchst erstaunt darüber, dass sie „Hals über Kopf“ ihre Koffer packen müssen, denn bis zum See Gennesaret waren die dramatischen Nachrichten noch gar nicht durchgedrungen! Am 19. März 2020 werden die Passionsspiele in Oberammergau abgesagt und auf 2022 verschoben. Unsere 70 Gruppen, vor allem aus den USA, müssen storniert werden – ein herber Umsatzverlust für Biblische Reisen von mehreren Millionen Euro. In der Folge wird insgesamt das internationale Flugangebot stark eingeschränkt und von nicht unbedingt notwendigen Reisen abgeraten. Viele Länder schotten sich komplett ab. Auch die teilweise Rücknahme der allgemeinen Reisewarnung ab dem 15. Juni 2020 führt nicht zu einem Buchungsanstieg. Jedes Land strickt an seinen eigenen Einreisebedingungen und selbst innerhalb Deutschlands gibt es kein einheitliches Vorgehen. Erst Mitte August 2020 kann wieder die erste Reise durchgeführt werden: eine Flusskreuzfahrt auf der Seine! Danach folgen noch einige weitere Reisen innerhalb Deutschlands und in nahe Länder, deren hochkomplexe Durchführung mehr symbolischen Charakter denn wirtschaftliche Bedeutung hat – bis es dann ab Ende Oktober wieder heißt: „Rien ne va plus!“

60 Jahre Biblische Reisen - das Jahr 2020