Eigentlich hatte die Kirchengemeinde den Termin Ende November für Ihre Heiligland-Reise nur aus Kostengründen gewählt. Dann stellte sich heraus, dass die Gruppe so den 1. Advent dort verbringen würde. Wie das wohl sein würde? Zuerst war alles anders als zu Hause: Kein Tannenduft, keine Lichterketten, dafür ein Picknick im Freien bei 26 Grad. Dann in Betlehem ausgerechnet das, worauf man eigentlich am ehesten verzichten könnte: „Silent night“ in der Hotellobby, ein lebensgroßer Weihnachtsmann mit Saxophon, der auf Bewegung in seiner Nähe mit Musik reagiert… Und vor der Geburtskirche ein riesiger Tannenbaum, dessen erste Beleuchtung mit Feuerwerk gefeiert wird. Drumherum wird der erste Betlehemer Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Und dann gibt es doch adventliche Elemente, die nur hier möglich sind: Unser israelisch-jüdischer Reiseleiter erschließt uns die alttestamentlichen Hoffnungstexte ganz neu. In der evangelischen Weihnachtskirche von Betlehem singt an einem Abend ein arabischer Chor von Katholiken und Protestanten im Wechsel mit einem Posaunenchor aus Norwegen, und am Ende singt jeder in seiner Sprache „Macht hoch die Tür…“
Und schließlich: Im letzten Licht des Tages stehen wir oberhalb des Wadi Kelt und blicken auf die weite, in diesem Licht fast unheimliche Wüstenlandschaft und singen: „O Heiland reiß die Himmel auf, herab, herab vom Himmel lauf…“ Zum ersten Mal verstehen wir das sehnsuchtsvolle Lied.
Und am letzten Tag, dem Abreisetag, läuft zumindest der lang ersehnte Regen vom Himmel – und wie!
Mehr Eindrücke von der Reise finden sich unter http://blog.kircheoberesmurrtal.de/
Die Reisegruppe hat während der Rundreise „gebloggt“ und zu jedem Reisetag einen Bericht mit Bildern hinterlegt.